Eine junge Frau ist auf der Flucht. Die Lebensumstände im Königreich sind für sie nicht mehr länger erträglich, es gibt Zensur, Willkür, Repression. Der junge Mann, den sie in den Wäldern trifft, hat sein Heimatdorf schon vor längerem verlassen und hält sich seitdem versteckt. Allen Gefahren zum Trotz ziehen sie gemeinsam los, um die Grenze zu erreichen. Vorsichtig versucht der junge Mann, seiner Begleiterin dabei näherzukommen, sie bleibt verschlossen, wild und ungestüm. Die Flucht jedoch gelingt, sie überqueren die Grenze und gelangen in die Stadt Port Robinson. Doch der Einfluss des Königs reicht auch bis dorthin und als die junge Frau als Königstochter erkannt wird, wird sie verhaftet und gefoltert. Aber es gibt auch revolutionäre Kräfte in der Stadt, der Aufstand gegen den König ist nicht mehr aufzuhalten …
In einer ungewöhnlichen Mischung aus märchenhaften und surrealen Elementen und einer immer wieder von Alltagseinsprengseln durchsetzten Sprache erschafft Mario Wurmitzer in seinem Debütroman Im Inneren des Klaviers eine aktuelle und formal mutige Parabel über politische Wirren und Macht, aber auch über Widerstand, Privatheit und Intimität.
MARIO WURMITZER, * 1992 in Mistelbach, lebt in Wien, wo er Germanistik und Geschichte studierte. Er schreibt Prosa- und Theatertexte. 2018 erschien sein Roman Im Inneren des Klaviers. Für seine literarischen Arbeiten erhielt er mehrere Auszeichnungen und Stipendien, u. a. den Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin 2015, den Osnabrücker Dramatiker:innenpreis 2017, den Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich 2020 und den Hauptpreis beim Stückwettbewerb Theatre & Science des Theaters Heilbronn 2021.
Bei Luftschacht erschienen:
Es könnte schlimmer sein (Roman, 2023)
Im Inneren des Klaviers (Roman, 2018)
www.mariowurmitzer.at
Ein vielversprechendes Romandebüt legt der Niederösterreicher Mario Wurmitzer vor. Im Inneren des Klaviers erinnert daran, womit Österreicher am deutschsprachigen Buchmarkt immer wieder punkten konnten: mit eigensinniger Ästhetik und schrägen Einfällen. (…) Wurmitzer erzählt ernst, aber auch mit wohldosiertem Humor von Freiheitsdrang und Repression, Idealen und ihrem Verrat.
– Sebastian Fasthuber, Falter –
Der Despot scheint zu siegen, alles zu beherrschen, da Menschen andere Menschen an ihn verraten und ausliefern. Der Text liest sich wie ein Bühnenstück, man inszeniert lesend die Landschaften, die Wege, die Figuren und schaut kurz nur kurz in die aktuelle Tageszeitung. Doch, da ist sie, die Flucht und im Buch ist sie auch: Schutz, Ankommen, in ein blaues Klavier steigen und einen Apfel essen.
– Christina Repolust, Welt der Frauen –
Mario Wurmitzer schafft es mit einer angenehmen Leichtigkeit, das Tragische und das Komische zusammenzubringen, die Realität nach der Phantasie fließen zu lassen, die Grenzen von Wachzustand und Traum zu verwischen. Und zwischendurch gibt es noch so wunderbare Formulierungen wie „Sie sehen aus, als schwirrten fettleibige Glühwürmchen unter ihrer Haut“.
– Lisa Schneider, Radio FM4 –
Wurmitzer entführt seine Leser in eine Welt und Zeit, die uns gleichermaßen fremd und vertraut vorkommt. Man fühlt sich in einem fantastischen mittelalterlichen Parallelreich gelandet, das von Joanne K. Rowling oder Walter Moers ersonnen sein könnte, ein Zamonien ohne Fabelwesen. Beim Lesen denkt man gelegentlich an die intensive Stimmung, die Daniel Kehlmann in seinem Tyll erzeugte, und an die Lockerheit, mit der Teresa Präauer bei ihrem Debüt Für den Herrscher aus Übersee Luftschlösser und Bruchlandungen baute. Auch Wurmitzer schert sich nicht um Konventionen.
– Wolfgang Huber-Lang, APA –
Eine ungewöhnliche, und gleichzeitig interessante Mischung aus Märchen, Abenteuergeschichte – mit dystopischen Elementen, aber auch zeitbezüglichen Bezügen – ist dem Autor hier mit seinem Debütroman gelungen.
– Christian Eidloth, ekz –
Mich hat dieser Roman stark an den Magischen Realismus erinnert, den man von lateinamerikanischen Autoren wie z. B. Gabriel Garcia Marquez kennt. Der Sprachstil ist außergewöhnlich und die Geschichte lässt sich in keine gängige Schublade pressen. Der Autor kann wirklich erzählen.
– Irma, amazon.de –
Das Buch zu lesen lohnt sich schon deswegen, weil man diese störrische, wilde und doch gutherzige Heldin kennenlernt!
– Tom K., amazon.de –