Ende der 70er Jahre. In einem Krankenhaus irgendwo in Deutschland wird ein Kind geboren, dessen Geschlecht nicht eindeutig bestimmbar ist (ein Schicksal, von dem im Durchschnitt etwa eines von 4.500 Kindern betroffen ist). Der Arzt trifft mithilfe seines Skalpells eine Entscheidung und macht das Kind zu einem Mädchen. So beginnt die Geschichte von Suska. Die wichtigen Lebensjahre der Kindheit, des Heranwachsens und Erwachsenwerdens sind für Suska von dem Gefühl bestimmt, eigentlich ein Junge zu sein, das immer stärker werdende Bewusstsein, im falschen Körper zu hausen, stürzt sie in Verwirrung und Verzweiflung.
Suskas Lötzerich erzählt in seiner autobiografischen Graphic Novel humorvoll, offen und ohne Umschweife von seiner wilden Jugend als Punk, den Verletzungen, die das Leben einem Menschen wie ihm zufügen kann, und vor allem von seiner Suche nach sexueller Identität. Ein Comic, schnell und rau wie ein Punksong.
Suskas’ rotzfrecher, punkiger Strich, mit dem er seinen Weg vom Mädchen zum Mann in dynamischen Bildern auf die Seiten wirft, ist wie schon in Punkrock Heartland absolut sehenswert.
– Comickunst –
Eindrucksvoll verleiht Suskas Lötzerich seiner eigenen Lebensgeschichte bildlichen, temporeichen Ausdruck. Er erzählt von transphoben Übergriffen und dem langen Weg zu sich selbst und seiner geschlechtlichen und sexuellen Identität. Als erster Comic mit einem intersexuellen Protagonisten eine absolute Bereicherung.
– an.schläge – das feministische Magazin –
Das Album hat Lötzerich in dem gewohnt rotzfrechen, punkigen Strich gezeichnet, den man schon aus seinem starken Erstling Punkrock Heartland kennt.
– Darmstädter Echo –
Mit kurzen Schlaglichtern hat Lötzerich seine eigene Lebensgeschichte spannend aufgezeichnet. Dabei konzentriert und verdichtet er Szenen oder Situationen auf manchmal nur einer Seite. Eine Aneinanderkettung von präzise austarierten Episoden seines Lebens – dramaturgisch blendend umgesetzt. Mit einfachen Zeichnungen und großzügigen Schwarz-weiß-Bildern erzählt Lötzerich seiner Identitätsentwicklung meilenweit entfernt von Betroffenheit und Kitsch.
– queer.de –
Von der ersten Seite an zieht „Hexenblut“ von Suskas Lötzerich seine Leser in den Bann. Mit viel Humor kommt der Autor direkt auf den Punkt. Was sich im ersten Moment wie ein Comic liest, hat allerdings tiefe persönliche Hintergründe.
– Testmania –
Es geht auch um Freundschaft, Zusammenhalt und Unterstützung, und ganz viel um Gefühle.
– Persson Perry Baumgartinger, stimme –
Suskas Lötzerich
geb. am 25.09.1979
Erster Besuch beim Psychiater für Transidentität: 1991
Erste grafische Erzählung: 1992
Konfirmation: 1994
Erster heterosexueller Sex: 1997
Erster lesbischer Sex: 1999
Abitur: 2000
Entscheidung als Mann zu leben: 2001
Erste Testosteronspritze: 2002
Erster schwuler Sex: 2002
Mastektomie: 2003
Penoidaufbau: 2007-2009
Diplom: 2009
Erste Veröffentlichung: 2010
Ertaubung durch Unfall: 2010
Erlernen der Gebärdensprache: 2011
Implantation eines Hirnstammimplantats: 2012
Erarbeitung einer biografischen grafischen Erzählung: 2013
Titel bei Luftschacht: Hexenblut (Graphic Novel, 2014)
Suskas Lötzerich ° Witch’s Blood
The late 70s. A child is born in a hospital somewhere in Germany whose gender cannot be clearly identified (a fate affecting on average around one in 4,500 children). With the help of a scalpel the doctor makes a decision and makes the child a girl. This is how Suska’s story begins. For Suska, the vital formative years – childhood, adolescence, turning adult – are all governed by the feeling that she is actually a boy; the growing realization that she is in the wrong body sends her tumbling into a world of confusion and doubt.
In his autobiographical graphic novel Suskas Lötzerich gives a humorous, candid and frank account of his his wild adolescence as a punk, the hurt that life has the ability to inflict on a person like him and above all his search for his sexual identity. A comic as fast and raw as a punk song.
Suskas Lötzerich ° Hexenblut