Sie wächst auf dem Land auf, ihre Eltern leben getrennt. Sie hat fünf Jungen geküsst. Sie will einen Preis gewinnen. Sie will Schauspielerin oder Popstar werden. Sie ist sich selbst überlassen, denkt beinahe jeden Tag an den Tod, weiß ihre erwachende Sexualität, ihre Aggression, ihre Gefühle nicht in Bahnen zu lenken, die ihr erlauben würden, Teil der Gesellschaft zu sein. Ihre ungebändigte Energie nimmt immer mehr die Züge von Verzweiflung, Selbsthass und Selbstzerstörung an. Enttäuschungen in ihren Jobs, Extremsituationen in ihren Beziehungen, ein konstantes Sich-Selbst-Infragestellen, zusammen mit einem Cocktail von Drogen, Sex und einer sehr eigenen Form von Rebellion, bringen die junge Frau vorübergehend in eine psychiatrische Anstalt, wo sie mit Medikamenten ruhiggestellt wird. Der Erfolg der Psychopharmaka stellt sich ein: Ich habe keine Gedanken im Kopf/ Keine Gedanken/ Null.
Was passiert in einem Ich, das keine Grenzen kennt, das der Welt gegenüber vollkommen offen ist? Die junge Frau in Null ist gewillt, bis zum Äußersten zu gehen, auf ihrer Suche nach einer eigenen Identität. Gine Cornelia Pedersens Debütroman wurde in Norwegen begeistert aufgenommen. Er ist eine lebensbejahende und poetisch-explosive Tirade darüber, verletzlich zu sein, froh, verzweifelt, grenzenlos und voller Hoffnung.
GINE CORNELIA PEDERSEN, *1986 in Oslo geboren. Für ihren von der Kritik gefeierten ersten Roman Null erhielt sie 2013 den Tarjei Vesaas Debutantpris. Sie studierte Schauspiel an der Kunsthøgskolen in Oslo und und ist als Schauspielerin und Autorin tätig.
ANDREAS DONAT, *1983 in Wien. Er studierte Skandinavistik an der Universität Wien und klassisches Klavier in Berlin und Oslo.
Wie Gewehrsalven zischen diese knappen Sätze an einem vorbei, voller Schmerz, aber auch voller Lust am Untergang und des eigenen Kaputtseins. (…) Pedersens Text ist laut, brutal und unerbittlich; aus dieser Unerbittlichkeit zieht er Kraft.
– Sophie Weigand, Buchkultur –
Null ist kein Bildungsroman, vielleicht jedoch so etwas wie ein Selbst-Bildungsroman nicht nur, aber vor allem für heranwachsende Leser. Pedersen erzählt nämlich vom ältesten Sujet des Romans: dem Entstehen eines Ich.
– Jörg Plath, deutschlandfunk –
Die 1986 geborene Pedersen fällt mit ihrem in Norwegen gefeierten Debüt besonders sprachlich auf. Jede Zeile beginnt versartig mit einem neuen Satz, zumeist mit einem „Ich“. Was zunächst verwirrt, entfaltet durch das schnelle Tempo alsbald einen starken Sog, in dem Rausch und Rebellion hochleben.
– Sebastian Gilli, Falter –
Ein gelungener und einfallsreicher Roman, der von Andreas Donat wunderbar ins Deutsche übertragen wurde.
– Josef Braun, kreuzer –
Ohne Satzzeichen, ohne Absätze, drischt die Ich-Erzählerin auf die Lesenden ihre Gefühle, Aktionen und Gedanken ein. Ein Beistrich wäre hier unpassend wie ein Spitzendeckchen, eher kommen Rufezeichen zum Einsatz. Bei aller Direktheit und Brutalität lässt einen die Lektüre nicht zum analysierenden Voyeur werden, dazu staunt man zu intensiv, beginnt die eigene Reflexion, wo es sich in der Jugend doch auch gelohnt hätte, Widerstand zu zeigen.
– Christina Repolust, Apropos –
Gine Cornelia Pedersens Null zeigt ein völlig enthemmtes Subjekt, das keine Grenzen kennt und so der eigenen Vernichtung entgegenrennt. Das liest sich atemlos, die Augen haften auf den knappen Zeilen wie auf einem Unfall, von dem man nicht wegschauen kann. Ausgang offen.
– Dominic Schmiedl, schmiertiger.de –
Mit acht Jahren Verspätung ist das Buch, das in Norwegen sehr viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, in deutscher Übertragung erschienen. Mit einer Ausgabe, für die man sowohl Übersetzer Andreas Donat als auch dem österreichischen Luftschacht Verlag für die markante wie liebevolle Gestaltung würdigen sollte.
– Constanze Matthes, Zeichen & Zeiten –
Pedersen beweist sowohl Mut als auch sprachliche Sicherheit. (…) Es hat etwas Befreiendes an sich, über verrückte unsympathische Frauen zu lesen, die vögeln, fluchen und sich berauschen, so wie männliche Romancharaktere es seit Jahrhunderten zur Gewohnheit haben.
– Dagbladet –
Ein Feuerwerk außer Kontrolle: Der Lichtregen sprüht in alle Richtungen, die Rakete kann überall einschlagen – und das tut sie auch.
– Aftenposten –
Ein Bombenkrater von einem Roman (…) wie eine Punkrock-Single.
– Klassenkampen –
Was das Buch, den Roman einzigartig macht, ist seine Form, die Sprache, die Unmittelbarkeit, die die junge Autorin nicht durch verschriftlichte Emotionen zu erzeugen versucht, sondern durch den Duktus ihrer Sprache, ihres Ausdrucks.
– Gallus Frei, literaturblatt.ch–
Dieser Roman lebt von Präsenz, klaren Worten, dem Scheitern und der Infragestellung anerkannter Normen.
– Christina Repolust –
Was Sie verpassen, wenn Sie diesen Debütroman nicht lesen:
das pure Leben, den puren Wahnsinn, das Ringen um die eigene Identität, versuchte Anpassung, Auseinandersetzung der Generationen, Empathie für junge Menschen, besonders junge Frauen, Infragestellung der so genannten Normalität.
– Welt der Frauen –