Markus Mittmansgruber und Giuliano Musio lesen aus ihren aktuellen Romanen

Datum/Zeit
10. 02. 2020
19:00

Veranstaltungsort
Völlerei Wien


Markus Mittmansgruber und Giuliano Musio stellen ihre aktuellen Romane Austreibungen und Wirbellos vor.

Moderation und Gespräch: Jürgen Lagger
Die exzellente Küche der Völlerei hat an diesem Tag leider geschlossen. Aber auch das Bier ist ausgezeichnet dort …

 

GIULIANO MUSIO, * 1977 in der Nähe von Bern, hat Germanistik und Anglistik studiert. Neben dem Schreiben ist er als Korrektor bei der NZZ tätig. 2015 erschien sein Debütroman Scheinwerfen bei Luftschacht.

MARKUS MITTMANSGRUBER, * 1981 in Linz, studierte Philosophie an der Universität Wien. Veröffentlichungen in diversen Literaturzeitschriften (u.a. Kolik, Die Rampe, Podium). Teilnehmer der Autorenwerkstatt 2015 am Literarischen Colloquium Berlin. Er lebt und arbeitet in Wien. 2016 erschein sein Debütroman Verwüstung der Zellen bei Luftschacht

 

Markus Mittmansgruber liest aus Austreibungen

Um einer soliden Obsession professionell nachgehen zu können, braucht man idealerweise jemanden, der einem dabei hilft: Durch Zufall kreuzen sich die Wege von Pharmavertreter Thomas Nebig und Museumsaufseher Andreas Geierhos. Die beiden freunden sich an, und es sieht so aus, als würde ihnen zu zweit die Verwirklichung ihrer geheimen, obsessiven Wünsche gelingen. Bis dunkles Misstrauen zwischen ihnen aufkeimt und alles aus dem Ruder laufen lässt.

“Die größte Stärke des Romans, das, was ihn erst so aufregend macht, ist allerdings der spielerische Umgang mit Sprache bzw. das Zusammenspiel zwischen Form und Inhalt. Mittmansgruber befindet sich sprachlich auf allerhöchstem Niveau, pflegt einen ebenso dichten wie präzisen Stil, wobei sich dies nicht zuletzt zahlreichen Neologismen und Neuschöpfungen verdankt – wo es keinen passenden Ausdruck gibt, muss eben ein neuer erfunden werden.”
– Simon Leitner, Literaturhaus Wien –

 

Giuliano Musio liest aus Wirbellos

Der zweiundzwanzigjährige Martin Schwammer lebt seit Kurzem in Bern, wo er eine Stelle in der Sterilgutversorgung des Krankenhauses angenommen hat. In diesem Bern fließt die Aare von Norden nach Süden und mündet im Mattequartier direkt ins Mittelmeer …
Nach seinem erfolgreichen Debütroman Scheinwerfen, in dem er der Macht der Erinnerung nachspürt, erzählt Giuliano Musio in Wirbellos von Feigheit und der Kunst der Lüge. Mit großer Lust lässt er seinen Protagonisten ein Lügengebilde aufbauen, bis dieser selbst den Überblick verliert. Und spätestens als die gekenterte »Costa Concordia« vor der Berner Küste liegt, droht alles einzustürzen.

“Eine geschickt geschichtete Handlung, die zwischen Vergangenheit und Gegenwart springt, ohne sich je zu verheddern. (…) Am Ende klappt man das Buch beklommen und zugleich befreit zu – nicht ohne den Menschen darin leise eine Pause und ein bisschen echtes Glück zu wünschen. Man hat sie liebgewonnen, mit all ihrer Schuld, mit all ihrer Scham.”
– Barbara Weitzel, Berliner Zeitung –