Hermann Eichler führt die Apotheke seiner verstorbenen Eltern in Graz. Er macht das souverän, gibt zu jeder Pille einen guten Rat – so hat er es von seinem Vater gelernt – und kann an den verlangten Medikamenten die Jahreszeiten bestimmen. Nur wenn es um ihn selbst geht, weiß er nicht weiter und hat das Gefühl, nicht Herr über sein eigenes Leben zu sein. Bis eines Nachts vor seiner Tür ein Unfall passiert. Eichler sieht das Fahrrad liegen, dann das Mädchen daneben. Und er macht sich auf den Weg: durch die Stadt, hin zu einer radikalen Einsicht.
Der Flame Bart Moeyaert, für seine Kinder- und Jugendbücher vielfach ausgezeichnet, legt mit Graz sein Prosadebüt für Erwachsene vor und lässt damit die Gattung der Novelle aufs Schönste aufglühen. Der Spaziergang Eichlers durch das winterliche Graz in einer Nacht aus Schnee und Wind und Licht gerät nicht nur zu einer Hommage an die Stadt, sondern auch zu einer Parabel über Erinnerung, Liebe, Einsamkeit.
“Er schreibt klar, es gibt kein Pathos, aber unverstellte Traurigkeit, in die sich manchmal auch diese Prise Komik des Unbeholfenen mischt.” (Carola Ebeling, taz)
“Auf knapp über 100 Seiten beschreibt Moeyaert Straßen, Gassen, Winkel und Plätze der Stadt so eindrücklich, dass man auch als langjähriger Bewohner der Stadt staunen muss.” (Haubentaucher)
“Noch die letzten Sätze sind von jener leisen Melancholie durchzogen, die Bart Moeyaerts Prosadebüt für Erwachsene zum bemerkenswerten, gänzlich unprätentiösen Stück Literatur machen.” (Markus Huber, FAZ)
“Diese stille, nachdenkliche Erzählung liest sich leicht, und man verfolgt mit Spannung, wie unter Hermanns ruhiger Fassade die Dinge in Bewegung geraten. Gerne empfohlen.” (Verena Burkeljca, ekz-bibliotheksdienst)
“Die Sprache ist von einer Genauigkeit, die jede Situation zu einem Ereignis macht. Voll der Sinne und Direktheit.” (Maria Motter, FM4)
“Wer an kalten Winternächten nach einer Extraportion Einsamkeit sucht und gerne einen literarischen Ausflug nach Graz machen möchte, hat mit Hermann Eichler einen exzellente Wegbegleiter gefunden.” (Matthias Humer , Faux Fox)
“Ein unangenehm schönes Buch.” (Algemeen Dagblad)
“Eine wunderschöne Novelle.” (De Morgen)
“Ein feinsinniges kleines Meisterwerk.” (Der Standard)
“Glänzend.” (De Groene Amsterdammer)
“Ein unvergessliches Juwel.” (Expreszo)
Bart Moeyaert ° Graz
Bart Moeyaert, geb. 1964 in Brügge. Er studierte Geschichte, Niederländisch und Deutsch in Brüssel. Moeyaert war Lyriker der Stadt Antwerpen, seit 2000 ist er Hauptdozent in Creative Writing am Königlichen Konservatorium in Antwerpen. Bart Moeyaert zählt zu den großen europäischen Kinder- und Jugendbuchautoren, seine Bücher sind vielfach preisgekrönt und in 20 Sprachen übersetzt, auf Deutsch sind sie im Carl Hanser Verlag und im Peter Hammer Verlag erschienen. Für den Roman Bloße Hände (dtv) erhielt er den Deutschen Jugendliteraturpreis. www.bartmoeyaert.com
Titel bei Luftschacht: Graz (Novelle, 2013)